Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1966/67Heinz Stamer

Angriff † Heinz Stamer

Geburtstag / Todestag * 13.08.1942 in Mirow
† 24.08.2021 in Leipzig
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis80
Tore Profis37
Zeit bei Energie11/1964 - 03/1968
Erstes Spiel für Energie06.12.1964, SC Cottbus - BSG Turbine Magdeburg 2:0 (2:0)
Letztes Spiel für Energie18.02.1968, BSG Energie - TSG Wismar 3:0 (1:0)
Vereine vor EnergieBSG Traktor Mirow (07/1952 - 10/1960)
ASG Vorwärts Neubrandenburg (11/1960 - 10/1964)
Vereine nach Energie1. FC Lokomotive Leipzig (03/1968 - 06/1971)
Karriereende1971

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1967/68DDR-Liga Staffel Nord8201
1967/68FDGB-Pokal1100
1967/68Bezirksliga Cottbus2
1966/67DDR-Liga Staffel Nord282000
1966/67FDGB-Pokal2100
1965/66DDR-Liga Staffel Nord23700
1965/66FDGB-Pokal1000
1964/65DDR-Liga Staffel Nord17600
1964/65Bezirksliga Cottbus2100

Biographie

Heinz Stamer war ein torgefährlicher Angreifer aus den 1960er Jahren, der schon für den SC Cottbus und dann auch nach Gründung der BSG Energie für unseren Verein spielte. Für Cottbus war er von Ende 1964 bis Sommer 1968 am Ball und schoss dabei 37 Tore in 80 Pflichtspielen. Dies brachte ihn später noch zu Lokomotive Leipzig, für die er sogar in der Oberliga und zwei Mal im Europapokal auflief.

Heinz Stamer wurde 1942 im mecklenburgischen Mirow geboren. Er spielte in der Jugend für seinen Heimatverein BSG Traktor Mirow und durchlief dort auch alle Altersklassen im Nachwuchs. Einer seiner Trainer in Mirow war dabei der spätere DDR-Oberligaspieler Joachim "Jochen" Ernst (Empor Rostock, Union Berlin), der schon im Juniorenbereich und auch in der Bezirksliga viel von Stamers Talent hielt. 1960 wechselte Stamer zum Armeesportverein Vorwärts Neubrandenburg und leistete dort seinen Wehrdienst. Mit Neubrandenburg spielte Stamer als frischgebackener Aufsteiger sofort in der zweitklassigen DDR-Liga und absolvierte dort seine ersten Spiele im Herrenbereich. Nach drei Spielzeiten in Neubrandenburg wechselte Stamer im November 1964 dann innerhalb der Liga zum SC Cottbus.

Nur wenige Tage nach seiner Ankunft in Cottbus stand Stamer auch schon für seinen neuen Klub auf dem Rasen. Und sein Debüt konnte sich wirklich sehen lassen. Bereits im ersten Pflichtspiel gegen die BSG Turbine Magdeburg traf Stamer vor heimischem Publikum zum 2:0-Endstand für den SCC. Und auch beim Rückrundenauftakt 1964/65 trug sich Stamer beim 4:1 in Hohenschönhausen in die Torschützenliste ein. Stamer hatte sich von Anbeginn einen Stammplatz gesichert und bestach durch eine tolle Schusstechnik und einen pfeilschnellen Antritt. Am Ende der Spielzeit waren es sechs Tore in 17 Spielen und brachten den SC Cottbus auf den zweiten Rang der DDR-Liga-Staffel.

Auch 1965/66 fand man Stamer vielfach unter den Torschützen wieder. Zwar schoss er in der Hinrunde "nur" drei Treffer, ergänzte sich jedoch prima mit der Offensive um Wagner, Röhl und Zeidler. Sein persönliches Highlight war kurz vor dem Winter der 2:1-Heimerfolg gegen Aktivist Schwarze Pumpe, wo er beide Tore zum Sieg beisteuern konnte. Den Schwung nahm Stamer dann auch mit in die Rückrunde, wo er sich noch einmal steigern konnte und weitere vier Tore nachlegte. Sein mittlerweile unter dem Namen Energie Cottbus spielender Verein landete am Saisonende auf Platz drei - und Stamers beste Saison sollte erst noch folgen.

Denn 1966/67 schien der inzwischen 24-jährige Angreifer geradezu zu explodieren. Schon am ersten Spieltag sicherte er Energie durch das goldene 1:0 den ersten Auswärtssieg in Stralsund, legte am dritten Spieltag per Doppelpack in Lichtenberg (2:2) nach und hielt Energie bereits zu Beginn auf Tuchfühlung mit der Spitze. Im Oktober 1966 schoss er beim 6:0 gegen Motor Babelsberg gleich vier Tore und war mit insgesamt elf Toren nach der Hinrunde einer der besten Spieler im Kader von Trainer Heinz Frenzel. Stamer ließ auch in der Rückrunde nicht nach, und traf in den ersten sechs Partien acht Mal. Stamers Vorteile waren nicht nur sein starker rechter Fuß - denn auch mit links vermochte er das ein oder andere Tor zu erzielen. Zudem war er technisch versiert, ein richtiger Wühler und sehr schneller Spieler, der des Öfteren seinen Gegenspielern einfach davonzog. Am Ende zählte man 21 Tore in 28 Spielen auf seinem Konto - was in der Liga nur durch einen gewissen Jürgen Sparwasser vom 1. FC Magdeburg (22 Tore) überboten wurde. Eine tolle Saison, die Cottbus vor allem dank Heinz Stamer auf dem dritten Platz beendete.

Mit Grun und Effenberger rückten jedoch zunehmend ebenso konkurrenzfähige Angreifer im Team der Cottbuser auf. So kam es, dass Stamer sich dem Kampf um die Plätze in der Saison 1967/68 neu zu stellen hatte und dabei sehr oft das Nachsehen hatte. Grun und Effenberger schossen jeweils zwölf Tore für den Verein und Stamer kam in seiner letzten Spielzeit für Cottbus nur noch auf acht Einsätze. Zwei wichtige Tore schenkte er der BSG aber dennoch zum Abschied - das vielumjubelte Tor zum 1:0-Sieg über den BFC Dynamo im September, sowie einen Monat später den 3:2-Siegtreffer bei Motor Hennigsdorf. Sein letztes Spiel für Energie machte Stamer beim Rückrundenauftakt gegen die TSG Wismar (3:0) und fehlte den Rest der Saison auf den Spielberichtsbögen. Im Sommer 1968 verließ er Energie nach 80 Einsätzen und 38 erzielten Toren. Stamer wurde dank seiner insgesamt tollen Leistungen zum Oberligisten 1. FC Lokomotive Leipzig delegiert.

Sein Oberliga-Debüt bei Lok gab Stamer am 9. November 1968 beim 2:0-Sieg über Union Berlin, wo er von Beginn an spielte. Auch international verdiente sich Stamer zwei Einsätze und stand in den beiden K.o.-Spielen in der zweiten Runde gegen Hibernian FC (1:3, 0:1) jeweils in der Startelf. Leider konnte sich Stamer gegen die hiesige Konkurrenz im Angriff der Leipziger nie so ganz durchsetzen und stand dann auch letztmals beim 0:5-Ausrutscher in Rostock für Lok auf dem Feld. Lok Leipzig musste zudem überraschend am Saisonende absteigen und den Gang in die DDR-Liga antreten. In der anschließenden Liga-Saison war es vor allem Wolfram Löwe, der die Leipziger wieder zurück in die Spur brachte und mit 21 Toren zum Wiederaufstieg schoss. Heinz Stamer weilte indes noch bis 1971 in Leipzig und absolvierte in der zweiten Mannschaft das ein oder andere Spiel. Anschließend verließ er den Klub und beendete seine Karriere.

Am 24. August 2021 verstarb Heinz Stamer im Alter von 79 Jahren in Leipzig.

(Stand: September 2021)