Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1986/87Hans-Dieter Paulo

Angriff † Hans-Dieter Paulo

Geburtstag / Todestag * 29.11.1956 in Spremberg
† 24.05.2021 in Cottbus
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis149
Tore Profis46
Zeit bei Energie07/1981 - 06/1987
Energiefußballer des Jahres1985: 3. Platz
Erstes Spiel für Energie22.08.1981, BSG Energie - FC Rot-Weiß Erfurt 0:5 (0:2)
Letztes Spiel für Energie29.11.1986, BFC Dynamo - BSG Energie 2:1 (2:0)
Vereine vor EnergieBSG Turbine Spremberg (07/1963 - 12/1974)
BSG Aktivist Schwarze Pumpe (01/1975 - 10/1978)
ASG Vorwärts Kamenz (11/1978 - 04/1980)
BSG Aktivist Schwarze Pumpe (07/1980 - 06/1981)
Vereine nach EnergieBSG Aktivist Schwarze Pumpe (07/1987 - 12/1988)
BSG Turbine Spremberg (01/1989 - 06/1990)
SC Spremberg 1896 (07/1990 - 06/1997)
Spremberger SV 1862 (07/1997 - 06/2000)
Karriereende2000
TrainerkarriereSC Spremberg 1896 (07/1996 - 06/1997, Spielertrainer)
Spremberger SV 1862 (07/1997 - 06/2000, Spielertrainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1986/87DDR-Oberliga11205
1986/87FDGB-Pokal1000
1986/87Bezirksliga Cottbus2
1985/86DDR-Liga Staffel A281003
1985/86FDGB-Pokal1000
1984/85DDR-Liga Staffel A33913
1984/85FDGB-Pokal1100
1983/84DDR-Liga Staffel B191200
1983/84FDGB-Pokal1000
1982/83DDR-Liga Staffel B22213
1982/83FDGB-Pokal3230
1981/82DDR-Oberliga25504
1981/82FDGB-Pokal4310

Biographie

Hans-Dieter Paulo war Mitte der 1980er einer der besten Torjäger die bei Energie Cottbus kickten. Als er 1981 zum frischgebackenen Oberligaaufsteiger nach Cottbus kam, konnte er sich sofort im Angriff durchsetzen und wurde im Verlauf erfolgreichster Schütze der Oberligasaison. Sechs Jahre trug Paulo das rot-weiße Trikot und sorgte unter anderem 1986 mit seinen Toren für die erneute Cottbuser Rückkehr in die Oberliga. Seine Spremberger Wurzeln hatte Paulo indes nie vergessen, weshalb er vor und nach seiner Zeit in Cottbus viele Jahre in Spremberger Vereinen als Spieler und Trainer zubrachte.

Hans-Dieter Paulo kam 1956 in Spremberg zur Welt. Schon im Alter von sechs Jahren schloss er sich seinem Heimatverein BSG Turbine Spremberg an, für den er bis 1971 in allen Jugendmannschaften spielte. Anschließend wechselte er zum späteren DDR-Ligisten BSG Aktivist Schwarze Pumpe, wo er in den ersten Jahren noch in der Jugend und anschließend seine ersten Einsätze im Männerbereich absolvierte. Im Herbst 1978 ging er dann im Rahmen seines Wehrdienstes zur ASG Vorwärts Kamenz. Paulo schaffte mit dem Armeesportverein 1979 den Aufstieg in die DDR-Liga und konnte gleich in der ersten Saison in der neuen Liga den zweiten Platz hinter Energie Cottbus einholen. 1980 wechselte Paulo schließlich zurück nach Schwarze Pumpe, wo er für die Aktivisten zehn Tore erzielte und auf Platz vier landete. Seine vielen Tore waren auch in Cottbus nicht unbeachtet geblieben und so konnte Energie, das seinerseits als Staffelsieger den Aufstieg in die Oberliga schaffte, mit Paulo gleich mal einen neuen Stürmer für die neue Saison verpflichten.

Paulo durfte auch sogleich ran, debütierte am 22. August 1981, als er am ersten Spieltag bei der 0:5-Niederlage gegen Rot-Weiß Erfurt in der Energie-Startelf stand. Schon von Spieltag eins an war das Saisonziel klar: alles andere als der Oberliga-Klassenerhalt wäre eine Sensation. Die Mannschaft zeigte sich insgesamt leider recht abschlussschwach und konnte an den ersten sieben Spieltagen nur ein Tor erzielen. Erst am achten Spieltag brach bei Paulo der Bann und er erlöste Energie von der Torlosigkeit und erzielte - ausgerechnet im Heimspiel gegen den späteren Meister BFC Dynamo - den zwischenzeitlichen und viel umjubelten 1:1-Ausgleich (Endstand 1:2) und damit sein erstes Tor für seinen neuen Verein. Sein zweiter Treffer gelang ihm dann erst in der Rückrunde, wo Paulo noch einmal aufdrehte und gerade innerhalb der Frühlingsmonate in den letzten sieben Spielen vier Mal einnetzte. Dabei war er unter anderem Torschütze beim 1:1 gegen Magdeburg, erzielte den Führungstreffer beim 2:0 über Chemie Halle und sorgte am letzten Spieltag gegen Vorwärts Frankfurt nach 0:2-Rückstand am Ende für den 4:3-Siegtreffer. Mit fünf Toren war Hans-Dieter Paulo somit bester Energietorschütze der Oberliga-Saison 1981/82 und wurde in 25 von 26 Spielen eingesetzt. Im FDGB-Pokal sorgten Paulo und Co. für mächtig Wirbel und stießen bis ins Halbfinale gegen Dynamo Dresden vor. Zuvor war es unter anderem Paulo, der Energie durch ein Tor gegen Halle (Endstand 2:1) ins Halbfinale brachte. Auch in den vorhergehenden Runden hatte der Angreifer mit insgesamt drei Toren in drei Partien für das jeweilige Weiterkommen gesorgt. Am Ende der Saison blieb hingegen unterm Strich vor allem die ernüchternde Oberligabilanz stehen und der Verein musste als Tabellenvorletzter wieder absteigen.

Paulo hatte nach dem Abstieg leichte Schwierigkeiten und durchlief eine kleine Torkriese. Nur zwei Tore gelangen ihm in der anschließenden DDR-Liga-Spielzeit 1982/83. Doch die sportlichen Verantwortlichen schenkten Paulo weiterhin ihr Vertrauen und jener kam umso furioser zurück. Schon eine Saison später war er wieder ganz der alte und schoss Energie mit zwölf Toren in 19 Partien auf Platz vier und sich selbst auf Rang drei der ligaweiten Torschützenliste. Auch 1984/85 gelangen ihm starke neun Tore und 1985/86 brannten er, Jörg Jenter und Dietmar Drabow mit ihren zweistelligen Trefferzahlen ein wahres Offensivfeuerwerk ab und sicherten Energie Platz zwei hinter der Zweitvertretung des BFC Dynamo, welcher zum Aufstieg in die Oberliga berechtigte. Nach vier Anläufen war Energie nun endlich wieder erstklassig und Paulo hatte mit seinen zehn Toren einen großen Anteil am Triumph. Paulos starke Leistungen wurden mit Platz drei bei der Wahl zum Energiefußballer des Jahres gekürt.

Nach dem Aufstieg 1986 kam Paulo also erneut in der Oberliga zu Einsätzen. Schon am zweiten Spieltag erzielte er den 1:3-Ehrentreffer bei der Niederlage in Frankfurt und war drei Wochen später goldener Torschütze beim 1:0-Heimerfolg über Stahl Riesa. Paulos Einsätze wurden nun jedoch immer seltener, was nicht zuletzt auch an den jungen Wilden lag, die nun von unten nachrückten. Mit seinen 30 Jahren zählte er zu den Oldies im Team und konnte insgesamt nur noch elf Einsätze für die Oberligamannschaft absolvieren. Bei der 2:1-Niederlage in Berlin gegen den BFC hatte der Angreifer im November 1986 seinen letzten Einsatz für die BSG. Nach insgesamt 149 Spielen und 46 Pflichtspieltoren verabschiedete sich Paulo im Sommer 1987 aus Cottbus.

Paulo kehrte anschließend für zwei Spielzeiten zur BSG Aktivist Schwarze Pumpe in die DDR-Liga zurück. Er kam jedoch nur noch sporadisch zum Einsatz und absolvierte in den zwei Jahren lediglich acht Partien (zwei Tore). 1989 wechselte er zu seinem Jugendverein BSG Turbine Spremberg, der sich 1990 in SC Spremberg 1896 umbenannte. Dort blieb Paulo bis 1996 und wurde anschließend für eine Saison Cheftrainer. Ab 1997 wirkte er als Spielertrainer beim Spremberger SV, bis er im Jahr 2000 seine Karriere beendete und auch den Trainerposten niederlegte.

(Stand: November 2016)