Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1985/86Hagen Wellschmidt

Mittelfeld Hagen Wellschmidt

Geburtstag * 05.09.1960 in Weißwasser
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis148
Tore Profis23
Zeit bei Energie07/1980 - 06/1987
Erstes Spiel für Energie24.08.1980, BSG Chemie PCK Schwedt II - BSG Energie 4:3 n.V. (3:2, 2:2, 2:2) (Pokal)
Letztes Spiel für Energie07.03.1987, BSG Energie - FC Vorwärts Frankfurt (Oder) 0:2 (0:1)
Vereine vor EnergieBSG Chemie Weißwasser (07/1966 - 06/1973)
BFC Dynamo (07/1973 - 06/1980)
Vereine nach EnergieBSG Aktivist Brieske-Senftenberg (07/1987 - 06/1989)
BSG Lokomotive Cottbus (07/1989 - 06/1991)
Schmogrower SV 1946 (07/1991 - 06/1994)
FU Schmogrow/Fehrow (07/1994 - 06/1995)
Karriereende1995
TrainerkarriereSG Groß Gaglow U9 (07/2002 - 06/2004, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
92-96FC Energie Altliga101400
1986/87DDR-Oberliga2020
1986/87Bezirksliga Cottbus1
1985/86DDR-Liga Staffel A26155
1985/86FDGB-Pokal2000
1984/85DDR-Liga Staffel A294210
1984/85FDGB-Pokal1010
1984/85Bezirksliga Cottbus2
1983/84DDR-Liga Staffel B14362
1983/84Bezirksliga Cottbus2
1982/83DDR-Liga Staffel B12415
1982/83Bezirksliga Cottbus2100
1982/83FDGB-Pokal3001
1981/82DDR-Oberliga24029
1981/82DDR-Nachwuchsoberliga1000
1981/82FDGB-Pokal4000
1980/81DDR-Liga Staffel D22804
1980/81Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga8301
1980/81FDGB-Pokal1001

Biographie

Als Hagen Wellschmidt als junger Mittelfeldspieler 1980 vom BFC Dynamo in die Lausitz wechselte, galt er schon als großes Talent. Dass der DDR-Juniorennationalspieler nur ein Jahr später mit Energie wieder in der Oberliga spielen würde, daran hatte er selbst großen Anteil. In seiner ersten Saison schoss er die BSG mit seinen insgesamt elf Toren in die höchste Liga und war anschließend auch als Oberligaspieler gesetzt. Sieben Jahre spielte Wellschmidt für Energie, schaffte 1986 erneut den Oberliga-Aufstieg und blickt auf ganze 148 Spiele für Cottbus zurück.

Hagen Wellschmidt wurde 1960 in Weißwasser geboren. Schon als Fünfjähriger trat er seinem ersten Fußballverein bei und kickte im Nachwuchs der BSG Chemie Weißwasser. Nach sieben Jahren und deutlichen Anzeichen von Talent wurde Wellschmidt im Alter von 12 Jahren in den starken Nachwuchs des BFC Dynamo entsandt. Hier entwickelte er sich nochmals weiter und wuchs zu einem angehenden Topspieler heran. Er schaffte es 1977 in die DDR-Juniorenauswahl wo er im Laufe der kommenden zwei Jahre 14 Spiele für sein Land bestritt.

Im Sommer 1980 kam der 19-jährige Wellschmidt schließlich vom amtierenden DDR-Meister zu Energie Cottbus. Cottbus ging nach dem Oberliga-Abstieg 1976 in sein fünftes Zweitligajahr und wollte nach den beiden Staffelsiegen aus den Vorjahren erneut um den Titel und einen Platz in der Oberliga-Aufstiegsrunde spielen. Mit Wellschmidt bekam Trainer Hans-Jürgen Stenzel (und ab dem 4. Spieltag Dieter Schulz) einen jungen und technisch beschlagenen Mittelfeldakteur hinzu, der bereits im Nachwuchs des BFC seine Torgefahr unter Beweis gestellt hatte. Dank seiner Unbekümmertheit und seinem ausgewiesenen Talent fand sich Wellschmidt ab dem ersten Spieltag in der ersten Elf wieder, und spielte um DDR-Liga-Punkte.

Nach durchwachsenem Start fand Energie spätestens nach dem frühen Trainer-Wechsel zurück in die Spur und kannte nur noch eine Richtung: nach oben. Auch Wellschmidt fand sich immer besser zurecht und war am fünften Spieltag mit seinem ersten Tor für Energie zur Stelle. Beim 3:0 im Spitzenspiel über Motor Werdau erzielte er das 1:0 und schickte die Gastgeber auf die Siegerstraße. Auch zwei Wochen später war er als Torschütze und Vorlagengeber beim 4:0 über Vorwärts Plauen vertreten. Ende November 1980 erzielte Wellschmidt sogar einen lupenreinen Hattrick beim 6:0 über die bis dato auswärts ungeschlagenen Mannen von Fortschritt Bischofswerda. Auch in der Rückrunde verpasste der Mittelfeldmann keine Partie und siegte sich mit Energie durch die Liga. Am Ende landete Energie zum dritten Mal in Serie auf Platz eins und kämpfte erneut in der Aufstiegsrunde um die Oberliga. Selbstredend ließ Dieter Schulz Hagen Wellschmidt auch in den acht Aufstiegspartien als Kreativposten auf dem Feld. Der dankte es dem Trainer mit weiteren drei Toren, eines zum Punktgewinn gegen den ärgsten Verfolger Buna Schkopau (2:2) und zwei Tore zum 5:2 bei Motor Suhl. Energie überlebte die Runde diesmal als beste Mannschaft und stieg verdient in die Oberliga auf.

Dass die Oberliga ein deutlich härteres Pflaster werden würde, war für alle Beteiligten nicht neu. Auch Hagen Wellschmidt musste sich wie auch seine Mitspieler durch viele Rückschläge kämpfen. Die Mannschaftserfolge waren rar gesät, bis zum ersten Sieg dauerte es gar 17 Spieltage, ehe man gegen Wismut Aue (3:2) erstmals jubeln durfte. Weitere schöne Momente waren sicherlich das 0:0 gegen den späteren Vizemeister Dynamo Dresden oder das spektakuläre 4:3 über den letztlich nur Viertplatzierten FC Vorwärts Frankfurt am letzten Spieltag, der sich eigentlich schon als Vizemeister wähnte. Wellschmidt selbst verpasste nur zwei Saisonspiele und konnte sich so immerhin über 24 Spiele in der höchsten Spielklasse freuen. Energie musste am Ende nach nur drei Siegen als Vorletzter wieder absteigen.

Ab 1982 begann Energies Odyssee durch die DDR-Liga, stets getrieben vom Wunsch auf die Rückkehr in die Oberliga. Doch dieser sollte sich vorerst nicht erfüllen - Wellschmidt und Co mussten sich in der Folge mit einem dritten und zwei vierten Plätzen zufrieden geben. Erst 1985/86 kehrte der ganz große Erfolg zurück und Energie spielte bis zum letzten Spieltag wieder um den Aufstieg mit. Wellschmidt selbst erzielte am 34. Spieltag sein wichtiges erstes Saisontor und sorgte beim 4:0 über Post Neubrandenburg dafür, dass Energie Platz 2 festigte und so die Rückkehr in die Oberliga klarmachte. Wellschmidts zweiter Aufstieg mit Energie brachte ihm eine weitere Saison in der höchsten Liga ein. Doch inzwischen war auch die Konkurrenz im Mittelfeld größer geworden - und spätestens nach dem Aufstieg musste Wellschmidt sich fast nur noch mit dem Bankplatz begnügen. Zwei Einsätze gegen Union Berlin (1:1) und Vorwärts Frankfurt (0:2) bekam er von Trainer Fritz Bohla noch zugestanden, ehe Wellschmidt nach sieben Jahren Energie den Club im Sommer 1987 verließ. 148 Pflichtspiele und 23 Tore, sowie die zwei Aufstiege in die Oberliga bleiben aber bis heute in positiver Erinnerung.

Hagen Wellschmidt schloss sich 1987 DDR-Liga-Aufsteiger Aktivist Brieske-Senftenberg an, die in der gleichen Staffel wie Energie nach deren Oberliga-Abstieg spielten. So traf er noch einmal im Liga-Alltag auf seine alten Weggefährten und schaffte mit Brieske am Ende einen respektablen 5. Platz. Ein Jahr später mussten die Senftenberger allerdings wieder in die Bezirksliga absteigen. Dies war 1989 dann für Wellschmidt auch Anlass noch einmal den Verein zu wechseln - es ging zurück nach Cottbus, allerdings zur BSG Lokomotive. Mit Lok gewann Wellschmidt 1991 den Brandenburger Landespokal. Anschließend ließ Wellschmidt seine Karriere von 1991 bis 1994 beim Schmogrower SV ausklingen.

Dem Fußball blieb er allerdings auch nach dem Karriereende noch treu - sei es als Altligaspieler von Energie oder von 2002 bis 2004 als Nachwuchstrainer der SG Groß Gaglow.

(Stand: September 2020)