



Geburtstag / Todestag | * 15.08.1947 in Spremberg † 19.03.2024 in Cottbus |
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Nationalität | Deutschland |
Pflichtspiele Profis | 148 |
Tore Profis | 52 |
Zeit bei Energie | 01/1974 - 06/1979 |
Erstes Spiel für Energie | 26.01.1974, FC Karl-Marx-Stadt - BSG Energie 0:0 |
Letztes Spiel für Energie | 30.06.1979, BSG Chemie Leipzig - BSG Energie 2:2 (0:2) |
Vereine vor Energie | BSG Fortschritt Spremberg (07/1959 - 10/1966) BSG Fortschritt Buchholz (06/1967 - 04/1968) BSG Fortschritt Spremberg (05/1968 - 12/1973) |
Vereine nach Energie | BSG Lokomotive RAW Cottbus (07/1979 - 06/1984) |
Karriereende | 1984 |
Trainerkarriere | BSG Lokomotive RAW Cottbus (07/1979 - 06/1984, Spielertrainer) BSG Lokomotive RAW Cottbus (07/1984 - 06/1987, Trainer) BSG Lokomotive RAW Cottbus Jugend (07/1987 - 06/1990, Trainer) |
Saison | Wettbewerb | Spiele | Tore | Ein | Aus |
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1978/79 | DDR-Liga Staffel D | 22 | 10 | 0 | 6 |
1978/79 | Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga | 8 | 1 | 2 | 1 |
1978/79 | FDGB-Pokal | 6 | 4 | 0 | 1 |
1977/78 | DDR-Liga Staffel D | 16 | 2 | 0 | 2 |
1977/78 | FDGB-Pokal | 5 | 1 | 0 | 1 |
1977/78 | Bezirksliga Cottbus | 1 | |||
1976/77 | DDR-Liga Staffel D | 20 | 15 | 1 | 0 |
1976/77 | FDGB-Pokal | 1 | 0 | 0 | 0 |
1975/76 | DDR-Oberliga | 23 | 3 | 4 | 5 |
1975/76 | FDGB-Pokal | 3 | 0 | 0 | 1 |
1974/75 | DDR-Liga Staffel D | 21 | 13 | 1 | 2 |
1974/75 | Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga | 6 | 0 | 2 | 1 |
1974/75 | FDGB-Pokal | 3 | 1 | 0 | 1 |
1973/74 | DDR-Oberliga | 12 | 2 | 1 | 3 |
1973/74 | FDGB-Pokal | 2 | 0 | 0 | 1 |
Sprechen wir von den erfolgreichsten Energietorschützen in den 1970er Jahren, wird man um den Namen Erhard Gröger nicht herumkommen. Der Stürmer schoss Energie 1975 mit seinen Toren zum sofortigen Wiederaufstieg in die Oberliga und gab auch in der höchsten Spielklasse stets Vollgas. Gröger konnte allerdings auch in den DDR-Liga-Spielzeiten einen starken Toreschnitt aufweisen und war insgesamt zwei Mal ligaweit bester Torschütze. 148 Spiele und 52 Tore zieren in fünfeinhalb Jahren Energie Grögers Bilanz.
Erhard Gröger kam 1947 in Spremberg zur Welt und begab sich als zwölfjähriger in die Jugend der ortsansässigen BSG Fortschritt Spremberg. Bis 1966 durchlief er dort alle Altersklassen und wechselte mit 19 Jahren für einige Monate zur BSG Fortschritt Buchholz. Nach relativ kurzem Aufenthalt beim Berliner Verein kam Gröger 1968 nach Spremberg zurück und sollte noch weitere fünf Jahre bei Fortschritt kicken. Seine schon dort sehr guten Leistungen sprachen sich auch bis nach Cottbus rum, wo Oberligatrainer Manfred Kupferschmied kurz vor der Winterpause 1973/74 bereits händeringend nach Verstärkungen suchte, um den drohenden Abstieg aus der Oberliga zu verhindern. Gröger stieß so schon im Dezember 1973 zur Mannschaft und durfte gleich gegen die besten des DDR-Fußballs antreten.
Bereits in seiner ersten Partie traf Gröger für seinen neuen Verein. Beim 2:1-Auswärtssieg gegen Stahl Riesa war er als doppelter Torschütze sogar für den allerersten Oberliga-Sieg der Energiehistorie verantwortlich. Auch in der Rückrunde konnte sich Gröger als einer von insgesamt nur drei Cottbuser Torschützen (die anderen hießen Grebasch und Wünsch) in die Statistikbücher einschreiben. Und da die Cottbuser Offensive gegen die starken Oberligamannschaften kaum zum Zuge kam, blieb es sogar am Ende bei dem einen mageren Sieg gegen Riesa. Gröger musste mit Energie als Tabellenletzter den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Dort sollte er jedoch seine wahren Qualitäten erst noch zeigen. 1974/75 startete Gröger mit fünf Toren in den ersten fünf Partien und setzte damit ein achtbares Zeichen. Vor allem im Spiel gegen den unmittelbaren Verfolger FSV Lok Dresden erzielte er beim 4:1 einen Doppelpack und wahrte Energies Aufstiegsambitionen. Spätestens nach dem Dreierpack gegen Motor Germania Karl-Marx-Stadt am vorletzten Spieltag war ihm dann auch die staffelinterne Torjägerkanone mit 13 Treffern nicht mehr zu nehmen. Cottbus siegte sich anschließend mit Gröger noch durch die Aufstiegsrunde und konnte zum zweiten Mal in die DDR-Oberliga aufsteigen.
Diesmal stand der Angreifer den Cottbusern die volle Oberligasaison zur Verfügung - die Probleme der Cottbuser waren allerdings nach wie vor ersichtlich, auch wenn sich Energie hinsichtlich der Torausbeute verbessert zeigte. Gröger traf beim unglücklichen 3:4 gegen Dynamo Dresden und eine Woche später beim 4:1-Auswärtssieg gegen Chemie Leipzig. In der Rückrunde schlich sich dann wieder die Cottbuser Torflaute ein und Gröger konnte nur noch beim 3:3 in Jena einen weiteren Treffer erzielen. Energie musste wie zwei Jahre zuvor erneut in die DDR-Liga absteigen. Gröger konnte in der Saison dennoch weiter fleißig an seiner Oberligastatistik arbeiten und nun auf 35 Oberligaspiele für Energie zurückblicken. Wie stark Gröger jedoch auch nach einer weniger erfolgreichen und torarmen Saison zurückkommen sollte, zeigte sich in der folgenden DDR-Liga-Spielzeit.
1976/77 gestaltete sich als recht schwieriges Jahr für Energie. Nach dem Abstieg sah sich der Verein in einer Art Findungsphase und brauchte entsprechend auch lange, bis sich der erste Erfolg in der Saison einstellte. Bis zum achten Spieltag mussten die Fans warten, bis sie einen Cottbuser Sieg bejubeln durften. Gegen Motor Altenburg traf Gröger beim 4:1-Sieg doppelt und ließ wieder ein wenig Hoffnung für den Weg Richtung obere Tabellenhälfte aufkommen. Angesichts der etwas schwächeren Saison der Mannschaft stach der Name Erhard Gröger immer wieder positiv heraus. Besonders in den letzten vier Spielen, die Energie alle gewann, war Gröger mit sieben Toren erfolgreichster Torschütze. Gröger konnte sogar seinen Torrekord vom Aufstiegsjahr noch einmal toppen und sich mit 15 Toren in zwanzig Spielen erneut die Torjägerkrone der Staffel aufsetzen. Am Ende reichte es aufgrund der Rückschläge zu Saisonbeginn nur zu einem fünften Platz.
Nach dieser starken Saison des Torjägers fiel er in der Folgespielzeit etwas ab - dafür konnten sich andere Energiespieler wie Zierau, Schultz oder Bieleke in den Vordergrund spielen, ohne jedoch an Grögers Marke aus der Vorsaison heranzukommen. Energie landete am Ende auf Rang zwei und verpasste erneut die Aufstiegsrunde. Gröger war mit zwei Ligatoren etwas hinter seinen Erwartungen zurück geblieben - was sich in seiner letzten Saison bei Energie noch einmal ändern sollte. 1978/79 trafen Gröger und Zierau nach Belieben und schossen die Mannschaft bereits früh an die Ligaspitze. Gröger verpasste keine der 22 Partien und zeigte sich mit zehn Toren wieder in guter Form. Auch im FDGB-Pokal war Gröger gut dabei und konnte in sechs Rundenbegegnungen vier Mal einnetzen. So schaffte es die Mannschaft auch dank seiner Tore bis ins Viertelfinale gegen Dynamo Dresden, gegen die Energie letztendlich deutlich ausschied. In der Liga wurde der Staffelsieg eingefahren und Energie durfte sich abermals in der Aufstiegsrunde behaupten. Gröger war auch hier in allen acht Spielen mit von der Partie und schoss sogar ein Tor beim 2:0 über die TSG Bau Rostock. Dies sollte jedoch der einzige Sieg in den Aufstiegsspielen bleiben, weswegen Energie ein weiteres Jahr in der Liga verweilen sollte. Dies jedoch dann ohne Erhard Gröger - der Stürmer verließ den Verein im Sommer 1979 nach über fünf Jahren Zugehörigkeit und fast 150 Pflichtspielen mit über 50 Toren.
Mit seinen fast 32 Jahren schloss sich Gröger zum Karriereausklang 1979 der BSG Lok RAW Cottbus an, wo er als Spielertrainer auch noch einige Jahre selbst mitkickte und schließlich 1983 seine Fußballerlaufbahn beendete. Anschließend trainierte er noch vier Jahre den Verein als Chefcoach und übernahm ab 1987 drei Jahre lang das Traineramt der Jugendabteilung von Lok RAW Cottbus.
(Stand: August 2017)