Energie Cottbus
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2. Mannschaft 2001/02Bruno Akrapovic

Mittelfeld Bruno Akrapovic

Geburtstag * 26.09.1967 in Zenica
NationalitätBosnien und Herzegowina
Pflichtspiele Profis71
Tore Profis2
Zeit bei Energie07/2000 - 12/2002
Länderspiele als Energiespieler9
Erstes Spiel für Energie18.08.2000, FC Energie - BV Borussia 09 Dortmund 1:4 (0:1)
Letztes Spiel für Energie05.10.2002, 1. FC Kaiserslautern - FC Energie 4:0 (1:0)
Vereine vor EnergieNK Čelik Zenica (Jugoslawien, 07/1980 - 08/1988)
SV Arminia 1910 Hannover (08/1988 - 06/1990)
1. SC Göttingen 05 (07/1990 - 06/1991)
TuS Celle FC (07/1991 - 06/1992)
VfL Wolfsburg (07/1992 - 06/1994)
1. FSV Mainz (07/1994 - 06/1997)
Tennis Borussia Berlin (07/1997 - 06/2000)
Vereine nach EnergieFC Rot-Weiß Erfurt (01/2003 - 06/2003)
Offenbacher FC Kickers 1901 (07/2003 - 06/2005)
SV Arminia 1910 Hannover (07/2005 - 12/2005)
SSV Vorsfelde 1921 (01/2006 - 06/2009)
DJK Germania Wolfsburg (07/2009 - 06/2010)
Karriereende2010
TrainerkarriereSSV Vorsfelde 1921 (01/2006 - 06/2008, Spielertrainer)
VfL Wolfsburg II (07/2008 - 08/2008, Co-Trainer)
FK Saturn Moskovskaja Oblast (Russland, 08/2008 - 05/2009, Co-Trainer)
NK Mosor Žrnovnica 1929 (Kroatien, 07/2011 - 06/2012, Trainer)
HNK Val Kaštel Stari 1912 (Kroatien, 07/2012 - 09/2013, Trainer)
NK Solin 1919 (Kroatien, 09/2013 - 12/2013, Trainer)
NK Neretva Metkovic 1919 (Kroatien, 01/2014 - 04/2014, Trainer)
College Europa FC (Gibraltar, 11/2014 - 06/2015, Trainer)
KF Shkëndija Tetovo 1979 (Mazedonien, 12/2015 - 10/2016, Trainer)
RNK Split 1912 (Kroatien, 02/2017 - 06/2017, Trainer)
PFK Lokomotiv 1936 Plovdiv (Bulgarien, 11/2017 - 11/2020, Trainer)
ZSKA Sofia (Bulgarien, 11/2020 - 03/2021, Trainer)
KF Shkëndija Tetovo 1979 (Nordmazedonien, 08/2021 - 04/2022, Trainer)
Al Wehda FC (Saudi-Arabien, 06/2022 - 10/2022, Trainer)
Akritas Chlorakas 1971 (Zypern, 12/2022 - 02/2023, Trainer)
FK Željezničar Sarajevo (Bosnien-Herzegowina, 01/2024 -, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2002/031. Bundesliga7001
2002/03DFB-Pokal1000
2001/021. Bundesliga30009
2001/02DFB-Pokal1000
2000/011. Bundesliga30007
2000/01DFB-Pokal2200

Biographie

Er war eines der markantesten Gesichter in den ersten Bundesligaspielzeiten des FCE. Doch nicht nur seine mähnenhafte Haarpracht brachte Bruno Akrapovic eine gewisse Bekanntheit - vor allem sein kompromissloses, außerordentlich sicheres und zweikampfbetontes Mittelfeldspiel sicherte dem FC Energie eine defensive Stabilität, die zum Schlüssel des Erfolges wurde und sich sensationell im zweifachen Bundesliga-Klassenerhalt widerspiegelte. 70 Spiele absolvierte der Bosnier in zweieinhalb Jahren für unseren Verein und war unter Eduard Geyer eine feste Größe im defensiven Mittelfeld. Vor und nach seiner Zeit in Cottbus konnte Akrapovic bei diversen deutschen Mannschaften als Stammspieler überzeugen und absolvierte unter anderem für den VfL Wolfsburg, Mainz 05 und Tennis Borussia Berlin insgesamt 226 Zweitligaspiele. Seit 2006 sammelt Akrapovic nun schon diverse Erfahrungen als Trainer, saß dabei in Russland, Kroatien, Mazedonien und sogar in Gibraltar bei einem Club auf der Trainerbank und betreut aktuell den RNK Split 1912.

Bruno Akrapovic wurde 1967 im bosnischen Zenica geboren. Dort spielte er auch von 1980 an für seinen Jugendverein NK Čelik Zenica. 1988 kam der damals 20-jährige Akrapovic nach Deutschland und schloss sich dem SV Arminia Hannover an, für den er in der Oberliga Nord am Ball war. Von Hannover ging es im Sommer 1990 zum SC Göttingen, die in der selben Liga kickten. Dort absolvierte er 33 Partien und erzielte drei Treffer für den SC. 1991 zog Akrapovic weiter zu Ligakonkurrent TuS Celle, wo er jedoch nur ein halbes Jahr blieb - dann wechselte er zum VfL Wolfsburg, mit denen er in der gleichen Saison 1991/92 Platz 1 in der Oberligastaffel holte und an den Aufstiegsspielen zur 2.Liga teilnahm. Auch dort absolvierte er alle sechs Spiele für die Wölfe und stieg am Ende mit den Niedersachsen auf.

Bei den Wolfsburgern erarbeitete sich Akrapovic dann auch in der 2.Liga einen Stammplatz und absolvierte 1992/93 ganze 46 Spiele für die Grün-Weißen. Auch 1993/94 bauten die Niedersachsen auf ihren Defensivspezialisten und setzten den Bosnier 33 mal ein. Bereits im zweiten Zweitligajahr wurde er mit dem VfL Fünfter. Als 1995 Mainz 05 an Akrapovics Tür klopfte, wechselte er dann auch das Bundesland. Beim Mainzer Zweitligisten spielte er zwei Jahre lang gegen den Abstieg, hielt jedoch jeweils am Ende die Klasse. Erst 1996/97 schafften es die 05-er raus aus dem Keller und fuhren sogar knapp an den Aufstiegsplätzen vorbei auf Platz 4 ein. Trotzdem verließ er am Saisonende die Mainzer wieder um sich dem ambitionierten Verein Tennis Borussia Berlin anzuschließen.

Der Regionalligist hatte damals Großes vor, wollte gar bis in die Bundesliga vorstoßen und sich auf lange Sicht dort etablieren. Dafür wurde viel Geld in die Hand genommen und der ein oder andere erfahrene Mann nach Berlin gelotst - so auch Bruno Akropovic. Bei TeBe Berlin gehörte er abermals zum festen Stamm, absolvierte 34 Spiele für die Berliner (3 Tore) und stieg am Ende in die 2.Liga auf. Dort traf Akrapovic 1998/99 erstmals mit TeBe auf Energie Cottbus, die jedoch mit ganz unterschiedlichen Ambitionen in die Saison gestartet waren. Bei TeBe war man am Ende trotz eines für einen Aufsteiger respektablem 6.Platzes eher weniger zufrieden. Als dann im darauffolgenden Jahr Akrapovic nur noch etwa die Hälfte der Spiele absolvieren durfte und TeBe Berlin im Mai 2000 auch die Einleitung des Insolvenzverfahrens beantragte, schaute sich Akrapovic nach einem neuen Verein um. Praktischerweise fand er diesen in einem Bundesligaaufsteiger - in Energie Cottbus.

Als Akrapovic im Sommer 2000 zum FC Energie kam, war natürlich der Kampf um die Plätze im Bundesligakader von Ede Geyer eröffnet. Akrapovic galt mit seinen 32 Jahren als erfahrener Spieler, der zwar noch nie in der ersten Liga gespielt hatte, aber alles mitbrachte was Energie für den Überlebenskampf benötigte. Akrapovic war defensiv erfahren, zweikampf- und kopfballstark, konnte das Spiel beruhigen und verfügte über eine ordentliche Handlungsschnelligkeit. Der Bosnier gab in jedem Spiel alles, bestach durch seinen Einsatz und imponierte seinen Trainer mit gutem Stellungsspiel im defensiven Mittelfeld. Die Gegner hatten es durchaus schwer an Akrapovic vorbeizukommen. Eines seiner besten Spiele im FCE-Dress machte der Bosnier dann auch am 14.Oktober 2000, als es gegen den FC Bayern München ging und der Rekordmeister an der kompakten Defensive der Cottbuser schier verzweifelte. Noch schöner war jedoch, dass ausgerechnet Akrapovic mit seiner Vorlage für Vilmos Sebök die Sensation perfekt machte und das kleine Cottbus die großen Bayern mit 1:0 aus dem Stadion schoss. Der Auftakt für eine Wahnsinnssaison, an deren Ende Energie sensationell als 14. die Klasse halten konnte. Akrapovic war in 30 von 34 Spielen als Mittelfeldstabilisator dabei.

Auch im zweiten Jahr war am Bosnier kein Vorbeikommen. Eduard Geyer setzte ihn abermals in 30 Spielen ein und er machte seine Sache wieder mehr als achtbar. Zwar merkte man ihm hin und wieder sein vorangeschrittenes Alter an - jedoch machte er Schnelligkeitsdefizite durch seine Erfahrung und sein gutes Zweikampfverhalten am Boden wett. Und das auch durchaus immer fair - in seiner gesamten Zeit bei Energie musste Akrapovic nicht eine Rotsperre absitzen. Die Cottbuser sammelten erneut wieder die nötigen Punkte zum Klassenerhalt und konnten das Vorjahresergebnis mit Platz 13 diesmal sogar übertreffen. Erneut hatte es den Cottbusern niemand zugetraut und erneut fanden sie Wege und Mittel, aus den geringen Möglichkeiten das Maximale herauszuholen.

Die Saison 2002/03 begann eigentlich auch wieder gut für Akrapovic, zumindest bis zum 8.Spieltag. Dann platzte Geyer der Kragen und er wechselte den Mittelfeldmann nach 58 Minuten in Kaiserslautern aus. Da stand es jedoch schon 2:0 für die Gastgeber und am Ende wurde für die Roten Teufel sogar ein 4:0 daraus. Für Akrapovic gab es in der Folge auch keinerlei Chance mehr sich erneut in die erste Elf zu spielen - der inzwischen 34-jährige musste sich nach anderen Optionen umsehen. So wechselte er im Winter 02/03 zum Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt. Cottbus musste am Saisonende aus der Bundesliga absteigen.

Nach einem halben Jahr in Erfurt ging es für den Bosnier im Sommer 2003 weiter zu Kickers Offenbach, die ebenfalls Regionalliga spielten. 2005 stieg er mit den Kickers als Tabellenerster in die 2.Liga auf. Den Gang in die 2.Bundesliga ging er aus Altersgründen jedoch nicht noch einmal mit und wechselte stattdessen noch einmal zurück zu seinem früheren Verein SV Arminia Hannover. Im Januar 2006 zog er weiter zum SSV Vorsfelde und 2009 auch noch zum DJK Germania Wolfsburg - im Sommer 2010 war dann aber endgültig Schluss mit seiner aktiven Karriere.

Stattdessen hatte Akrapovic bereits in Vorsfeld seine ersten Erfahrungen als Trainer gesammelt, als er in Funktion des Spielertrainers erstmals die Geschicke einer Mannschaft leitete. Für einen Monat war er auch mal beim VfL Wolfsburg II als Co-Trainer von Bernd Hollerbach tätig, ging dann jedoch im August 2008 nach Russland um bei FK Saturn Moskowskaja Oblast als Co zu arbeiten. Es folgten von 2011 bis 2014 etliche Anstellungen als hauptverantwortlicher Trainer bei kleineren kroatischen Vereinen - und dabei wurde Akrapovic 2012 in der dritten kroatischen Liga sogar zum Trainer des Jahres gewählt. Dennoch entschloss er sich Kroatien nach mehreren Ungereimtheiten mit einigen Funktionären wieder zu verlassen - er selbst sprach später mal von Korruption und Unprofessionalität, die ihn dazu bewog. Im November 2014 entschied er sich dann sogar für einen Posten beim College Cosmos FC in Gibraltar, welcher medienwirksam sogar in deutschen Gazetten Gehör fand. Nach wenigen Monaten ging es für Akrapovic dann jedoch weiter nach Mazedonien, wo er beim KF Shkendija Tetovo ein Jahr lang coachte - seit Februar 2017 ist Bruno Akrapovic nun aber schon Trainer beim kroatischen Drittligisten RNK Split 1912.

(Stand: September 2017)