Energie Cottbus
Museumsseite

2. Mannschaft 1969/70Bernd Schmidt

Angriff Bernd Schmidt

Geburtstag * 12.06.1944 in Kalisch (Wartheland)
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis0
Tore Profis0
Zeit bei Energie07/1968 - 06/1970
Erstes Spiel für Energie24.08.1968, BSG Fortschritt Spremberg - BSG Energie II 2:3
Letztes Spiel für Energie27.05.1970, BSG Aufbau Hoyerswerda - BSG Energie II 1:2 (1:1)
Vereine vor EnergieBSG Turbine Neubrandenburg (07/1955 - 04/1962)
SC Neubrandenburg (05/1962 - 12/1965)
FSV Neubrandenburg (01/1966 - 04/1966)
BSG Post Neubrandenburg (04/1966 - 06/1967)
BSG Aktivist Schwarze Pumpe (07/1967 - 06/1968)
Vereine nach EnergieBSG Aktivist Schwarze Pumpe (07/1970 - 06/1971)
Karriereende1971

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1969/70Bezirksliga Cottbus302
1968/69Bezirksliga Cottbus307

Biographie

Bernd Schmidt spielte von 1968 bis 1970 als gelernter Stürmer für die BSG, kam dabei vor allem in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Mit dieser lieferte er sich in der Bezirksliga harte Duelle mit Aktivist Schwarze Pumpe oder Brieske-Ost - und durfte auch in den Ortsderbys gegen Fortschritt Cottbus oder die Zweitvertretung von Vorwärts Cottbus sein Können beweisen. Sowohl vor als auch nach seiner Energie-Zeit spielte Bernd Schmidt mit Schwarze Pumpe um das Dasein in der DDR-Liga, welches 1971 nach dem Zwangsabstieg wiedererlangt wurde.

Bernd Schmidt wurde 1944 in Kalisch (damals Wartheland, in der heutigen Woiwodschaft Großpolen) geboren. Schon früh begeisterte sich der junge Schmidt für den Fußball, mit elf Jahren fand er allerdings erst seinen ersten Verein. Bei der BSG Turbine Neubrandenburg (ab 1960 als SC Neubrandenburg), erlernte Schmidt das Fußballspielen und durchlief im Nachwuchs alle Altersklassen. 1964 wehte dann ein Hauch von Oberliga durch den Verein, der es nach eher mäßigen Platzierungen in den Vorjahren tatsächlich geschafft hatte, die DDR-Liga-Saison auf Platz eins abzuschließen und in die höchste Spielklasse aufzusteigen. Bernd Schmidt war da gerade 19 Jahre alt - der Altersdurchschnitt des Oberligateams lag bei niedrigen 23 Jahren - und doch durfte er nur zuschauen, wie die Neubrandenburger nach einem Jahr wieder abstiegen. Bis 1967 spielte er für den nun als BSG Post Neubrandenburg firmierenden Verein, der zwei Mal knapp den Wiederaufstieg auf Platz zwei verpasste. Schmidt nahm schließlich im Sommer 1967 seinen ersten Vereinswechsel vor und ging zu Aktivist Schwarze Pumpe.

Mit Schwarze Pumpe fand er sich in derselben Staffel wie Neubrandenburg wieder, spielte mit seinem Verein allerdings von Anfang an gegen den Abstieg. Nachdem dieser 1968 besiegelt war, ging es für den Angreifer auch weiter in der Bezirksliga - allerdings bei einem anderen Verein. Denn inzwischen hatte sich Schmidt bei der BSG Energie Cottbus angemeldet und sollte dort für die zweite Mannschaft in der dritthöchsten Spielklasse antreten. Trainer Karl-Heinz Wohlfahrt baute von Anfang an auf den Neuzugang und setzte ihn in allen Saisonspielen ein. Und so konnte Schmidt in etlichen Spielen für die Zweite auf Torejagd gehen, traf beispielsweise im Derby gegen Fortschritt Cottbus an der Seite von Peter Stehr (Endstand 2:1). Auch gegen das heimstarke Chemie Schwarzheide (11:1 Punkte) konnte Schmidt mit einem Doppelpack deren erste Niederlage herbeiführen oder gegen Motor Finsterwalde als zweifacher Torschütze glänzen. Auch beim prestigeträchtigen Sieg gegen die Reserve von Vorwärts Cottbus (2:0) war Schmidt einer der besten Spieler. Nur gegen seinen Ex-Klub Schwarze Pumpe hatten er und die Mannschaft zwei Mal das Nachsehen. Während Aktivist die Staffel letztendlich auch gewann, fuhr Energies zweite Mannschaft am Saisonende auf Platz sechs ein.

Auch im zweiten Jahr setzte Trainer Wohlfahrt ohne Ausnahme auf den Angreifer, der wieder 30 Einsätze bestritt und damit als Dauerbrenner hervorstach. Besondere Highlights waren erneut die Derbys gegen Vorwärts II, die beide Energie für sich entschied. Die größte Überraschung gab es allerdings gegen die wieder in der Staffel um den Titel spielenden Mannen aus Schwarze Pumpe. Am 17. Spieltag wurde der bis dato souveräne Tabellenführer im Stadion der Eisenbahner mit 1:0 bezwungen. Am Ende sollte sich die BSG Aktivist allerdings in der Aufstiegsrunde durchsetzen und in die DDR-Liga zurückkehren. Auch Bernd Schmidt wollte seinem alten Verein in die DDR-Liga folgen und wechselte daher von Cottbus nach Schwarze Pumpe.

Das Vergnügen in der DDR-Liga währte indes nicht lang - Schwarze Pumpe wurde bereits nach dem zweiten Spieltag der Saison 1970/71 wegen finanzieller Manipulationen in der abgelaufenen Spielzeit wieder in die Bezirksliga zurückgestuft. Schmidt musste entsprechend ein weiteres Jahr in der dritthöchsten Klasse ran, schaffte allerdings am Saisonende mit dem Team die sportliche Rückkehr in die DDR-Liga. Ein äußerst wichtiger Aufstieg - denn danach konnte sich die BSG Aktivist Schwarze Pumpe bis zum Ende des DDR-Fußballs dauerhaft in der DDR-Liga behaupten. Für Bernd Schmidt endete allerdings nach dem Aufstieg die aktive Karriere. Mit 27 Jahren hängte er die Fußballschuhe an den Nagel, blieb dem Fußball aber bis heute als interessierter Beobachter erhalten. Bernd Schmidt lebt heute im niedersächsischen Damnatz und genießt sein Rentnerdasein.

(Stand: Juni 2020)