



Geburtstag | * 16.08.1980 in Bad Neustadt |
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Nationalität | Deutschland |
Pflichtspiele Profis | 47 |
Tore Profis | 0 |
Zeit bei Energie | 07/2003 - 06/2007 |
Erstes Spiel für Energie | 10.08.2003, 1. FC Union Berlin - FC Energie 0:1 (0:1) |
Letztes Spiel für Energie | 21.10.2006, TSV Alemannia Aachen - FC Energie 1:2 (1:0) |
Vereine vor Energie | DJK Leutershausen (07/1987 - 06/1992) SV Sportfreunde Bad Neustadt (07/1992 - 06/1995) 1. FC Schweinfurt 05 (07/1995 - 06/1996) FC Bayern München (07/1996 - 06/2001) VfR Aalen 1921 (07/2001 - 06/2003) |
Vereine nach Energie | SV Wehen Wiesbaden 1926 (07/2007 - 06/2008) VfR Aalen 1921 (07/2008 - 06/2009) |
Karriereende | 2009 |
Saison | Wettbewerb | Spiele | Tore | Ein | Aus |
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2006/07 | 1. Bundesliga | 1 | 0 | 0 | 1 |
2006/07 | NOFV-Oberliga Süd | 13 | 1 | 0 | 0 |
2005/06 | 2. Bundesliga | 8 | 0 | 0 | 0 |
2005/06 | DFB-Pokal | 1 | 0 | 0 | 0 |
2005/06 | NOFV-Oberliga Süd | 1 | 0 | 0 | 0 |
2004/05 | 2. Bundesliga | 21 | 0 | 4 | 2 |
2004/05 | NOFV-Oberliga Nord | 3 | 0 | 0 | 1 |
2003/04 | 2. Bundesliga | 16 | 0 | 3 | 2 |
2003/04 | NOFV-Oberliga Süd | 6 | 0 | 0 | 0 |
Benjamin Schöckel, der ehemalige deutsche B-Junioren-Meister mit Bayern München, spielte von 2003 bis 2007 in Cottbus. Dabei erlebte er den Bundesligaaufstieg unserer Mannschaft hautnah mit und ist bis heute als starker, leidenschaftlich kämpfender Außenverteidiger in bester Erinnerung. Leider wurde Schöckel immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen - 47 Pflichtspiele absolvierte er am Ende aber dennoch für unseren FCE.
Benjamin Schöckel kam 1980 im unterfränkischen Bad Neustadt zur Welt. Bereits als sechsjähriger kam er in seinen ersten Verein, den DJK Leutershausen. Hier lernte Schöckel die Grundlagen des Mannschaftssports und blieb bis 1992 im Verein. Es folgte der Wechsel zu seinem Heimatverein SV Sportfreunde Bad Neustadt, wo er weitere drei Spielzeiten im Nachwuchs verbrachte. Mit dem 1. FC Schweinfurt 1905 meldete sich dann ein etwas größerer Verein bei Schöckel und lotste ihn in seine Jugend - allerdings nur für ein Jahr, denn Scouts und Talentsichter des FC Bayern München entdeckten das Defensivtalent und holten den inzwischen 15-jährigen in ihre Jugendabteilung. Dort folgte auch sein rasanter Aufstieg: mit der B-Jugend des FC Bayern gewann er 1997 nach einem 3:0-Finalerfolg über Werder Bremen die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft. Auch der Sprung in die U16-DFB-Auswahl gelang, wo er 1997 acht Länderspiele bestritt und vom 28. April bis 9. Mai an der im eigenen Land ausgetragenen U16-Europameisterschaft teilnahm. Schöckel bestritt dabei sowohl die drei siegreichen Gruppenspiele, als auch die folgenden drei Spiele bis zum Spiel um Platz drei, dass die Mannschaft ebenfalls gewann.
1998 gelang Schöckel schließlich der Sprung in den Männerbereich, wobei er für die zweite Mannschaft der Bayern vorgesehen war. In der Saison 2000/01 gelang ihm auch dort schließlich der Durchbruch und er stand in 23 Regionalligapartien für die Bayern-Reserve auf dem Platz. Schöckel wurde indes auch von anderen Klubs umworben und wechselte im Sommer 2001 innerhalb der Liga zum VfR Aalen 1921 e.V.. Hier avancierte er zum Stammspieler, absolvierte 27 Spiele und landete mit Aalen auf Platz vier der Südstaffel. Anschließend unterzog sich Schöckel einer notwendigen Leisten-OP, die ihn die komplette Hinrunde 2002/03 außer Gefecht setzte. Erst in der Rückrunde griff der Abwehrspieler wieder an und kam dann doch noch auf 16 Saisoneinsätze.
Umso glücklicher dürfte Benjamin Schöckel gewesen sein, als das Angebot von Zweitligist und Bundesligaabsteiger Energie Cottbus ins Haus flatterte. Im Sommer 2003 vollzog er den Wechsel in die Lausitz, der ihm noch einige Freude bereiten sollte. Zwar erlebte Schöckel den Saisonauftakt gegen Eintracht Trier (2:3) nur auf der Bank, doch war Trainer Eduard Geyer über die Defensivarbeit alles andere als erfreut. So warf er Schöckel schon am zweiten Spieltag ins kalte Zweitligawasser, wo er die vollen 90 Minuten durchspielte und einen 1:0-Auswärtssieg über Union Berlin feiern durfte. An der Seite von Recken wie Christian Beeck, Gregg Berhalter oder Zsolt Löw sammelte er wertvolle Spielpraxis, die ihn auch am Folgespieltag beim Sieg über Alemannia Aachen zugute kamen. Nachdem anschließend Vragel da Silva wieder ins Team zurückkehrte, musste sich Schöckel jedoch trotz guter Leistungen erst mal wieder mit der Bank begnügen. Doch auch das funktionierte für beide Seiten gut. Die Mannschaft harmonierte im gesamten 18er Kader, spielte sich schnell unter die Top drei und peilte das Ziel Wiederaufstieg an. Auch Schöckel bekam ab dem achten Spieltag immer wieder Einsätze und war so ebenfalls ein wichtiger Teil des Teams. Insgesamt 16 Mal stand er im ersten Jahr für Energie auf dem Rasen, verpasste am Ende aber doch um Haaresbreite den Aufstieg in die Bundesliga.
Auch im zweiten Jahr griff Schöckel wieder an, auch wenn er nun mit Zoltan Szelesi einen starken Konkurrenten auf der rechten defensiven Außenbahn bekam. Der Ungar war es auch, der zu Beginn der Serie 2004/05 den Vorzug erhielt. Erst später entschied sich der neue Chefcoach Petrik Sander, beide Spieler auf den Außenbahnen rechts wie links aufzubieten, weswegen Schöckel am Ende auch auf 21 Einsätze zurückblicken konnte. Leider geriet die Mannschaft nach gutem Start in einen Abwärtsstrudel, der sie bis zum Saisonfinale an den Rand des Abstiegs führte. Das dramatische Finale in Karlsruhe ging zwar mit 2:3 verloren, doch durften Schöckel und Co. dann doch noch jubeln, da Trier um ein Tor schlechter da stand und den Gang in die Drittklassigkeit antreten musste.
Mit dem Schrecken davongekommen ging es für Schöckel in seine dritte Spielzeit mit den Cottbusern. Und auch die hatte wohl so niemand erwartet. Schöckel und der nun offensiver agierende Szelesi bespielten weiter in unnachahmlicher Manier die rechte Außenbahn und harmonierten nicht nur stark - sie waren auch Sinnbild für die Kombination aus Leidenschaft, Kampf und technisch feinem Fußball. Cottbus spielte sich nach einem hervorragenden Auftakt bis zum achten Spieltag an die Tabellenspitze. Doch dann gab es den nächsten Rückschlag in der Karriere des sympathischen Verteidigers. Eine Entzündung am Schambein warf ihn weit zurück. Für die Heilung der komplizierten Verletzung brauchte er vor allem Geduld. Starke Schmerzmittel und selbst reduziertes Training brachten keine Schmerzlinderung. Schöckel konsultierte zahlreiche Ärzte und hoffte auf Besserung. Seine Comeback-Pläne musste er mehrmals verschieben. Irgendwann stieg er entnervt aus dem Mannschaftstraining aus und machte einen individuellen Neuaufbau. Inzwischen siegten sich seine Mannschaftskollegen weiter durch die Saison und schafften am Ende die Sensation - nach einem Sieg gegen 1860 München war der Aufstieg in die Bundesliga vollbracht. Auch wenn Schöckel nicht mehr eingreifen konnte, so feierte er den Erfolg der Mannschaft gebührend mit.
Nach dem Aufstieg wurde es für Schöckel allerdings auch nicht leichter, sich die Rückkehr ins Team zu erkämpfen. Der Weg über die zweite Mannschaft half ihm jedoch, sich langsam wieder an den Profifußball heranzutasten. Insgesamt 13 Oberligapartien brachten ihn zumindest wieder auf Kurs und in einen geregelten Spielrhythmus. Nachdem sich der etatmäßige Rechtsverteidiger Vragel da Silva verletzt hatte, kam für Schöckel am achten Spieltag die große Chance auf sein Comeback - und das in der Bundesliga. Gegen Alemannia Aachen bildete er mit Igor Mitreski, Kevin McKenna und Daniel Ziebig die Viererkette. Und auch ein Sieg stand am Ende zu Buche - mit 2:1 schlug man die Alemannia am Tivoli. Es blieb allerdings auch Schöckels einziger Bundesligaeinsatz. Nachdem er die Saison in der zweiten Mannschaft zu Ende spielte, wurde sein Vertrag nicht mehr verlängert. Schöckel verabschiedete sich nach 47 Pflichtspielen vom FC Energie - und bleibt trotz des großen Verletzungspeches auf jeden Fall sportlich in bester Erinnerung.
Sein Weg führte ihn anschließend zum SV Wehen Wiesbaden. Dort wurde er leider nie ganz glücklich, blieb ohne Zweitliga-Einsatz und verließ den Klub nach nur einer Saison trotz gültigen Vertrags bis 2009. 2008/09 schloss er sich dann erneut seinem früheren Verein VfR Aalen an, der in der neugeschaffenen 3. Liga antrat. Dort avancierte Schöckel als Rechtsverteidiger zum Stammspieler. Im November 2008 wurde Petrik Sander, der Schöckel bereits in Cottbus trainiert hatte, Trainer des Vereins und setzte genau wie sein Vorgänger auf den erfahrenen Defensivmann. 28 Spiele bestritt Schöckel in jener Saison für den VfR. Am 30. Spieltag erlitt er dann jedoch beim 4:3-Sieg gegen Dynamo Dresden eine starke Prellung des linken Knies und fiel bis auf Weiteres aus. Schöckels Verletzung erwies sich dann als schwerer Knorpelschaden im Knie und machte eine Fortsetzung der Karriere unmöglich. Mit dem Abstieg der Aalener in die viertklassige Regionalliga Süd am Ende der Saison wurde sein Vertrag unwirksam, womit Schöckels Karriere – auch aufgrund der anhaltenden Verletzung – mit 28 Jahren ein Ende fand.
Trotz des traurigen Abschlusses konnte Schöckel stolz auf das Geleistete während seiner Karriere sein. Besonders die Zeit in Cottbus gehörte sicherlich zu seiner schönsten und gerade hier vergisst der Lausitzer Fußballfan großartige Menschen und Sportler nie.
Benjamin Schöckel lebt heute in Berlin und studiert dort aktuell Deutsch und Mathematik auf Lehramt.
(Stand: August 2020)