Energie Cottbus
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FunktionäreDieter Krein

Präsident Dieter Krein

Geburtstag * 19.11.1941 in Leipzig
Zeit bei Energie 12/1993 - 05/1995, 06/1996 - 05/2005
Vereine vor EnergieBSG Energie Cottbus (07/1975 - 06/1990, Sektionsleiter Volleyball)
FC Energie Cottbus (07/1990 - 12/1993, 05/1995 - 04/1996, Vizepräsident)
Vereine nach EnergieEHC Lausitzer Füchse (2006 - 2020, Beiratsvorsitzender)
VfB Weißwasser (07/2010 - 06/2021, Präsident)

Biographie

Der Aufstieg des FC Energie trägt viele Namen. Ein Mann ragt dabei heraus - Dieter Krein. Als Präsident führte er den Verein 1997 in den Profifußball und 2000 sogar bis in die Bundesliga. Gemeinsam mit Manager Klaus Stabach und Trainer Eduard Geyer brachte er Cottbus auf die gesamtdeutsche Fußballlandkarte und verpasste dem Verein ein authentisches Image. Doch nicht nur als Funktionär hat Dieter Krein Spuren hinterlassen. Er selbst liebt und lebt den Sport, spielt selber Fußball, begeisterte sich früher auch für Wasserball und Volleyball, und war bis 2018 noch beim Eishockey aktiv. Noch heute spielt der Ehrenpräsident des FC Energie in der Altliga-Mannschaft des Vereins.

Dieter Krein wurde 1941 in Leipzig geboren. Schon früh begeisterte sich der junge Dieter für den Sport, spielte leidenschaftloch gerne Fußball und gestaltete entsprechend seine Freizeit. 1959 zog er nach Suhl, wo er im Rahmen seines Wehrdienstes die Offiziersschule besuchte und studierte. In dieser Zeit spielte er als Torwart für den Armeesportverein Vorwärts Dermbach in der Bezirksliga Suhl.

1963 verließ er die Armee und schloss sich der BSG Motor Dietlas an, wo er mit einem gewissen Hans Meier zusammenspielte, der später ja noch als Oberligaspieler in Jena, vor allem aber als Bundesliga-Trainer von Borussia Mönchengladbach, Hertha BSC und dem 1. FC Nürnberg Bekanntheit erlangte.

1965 wechselte Krein dann sogar komplett die Sportart und entdeckte seine Begeisterung für den Wasserball. Er schloss sich dafür der Wasserball-Sektion von Chemie Böhlen an, wo er ebenfalls das Tor hütete. Dem Fußball blieb er dennoch immer treu - und so kam es dass er nach seiner Rückkehr nach Leipzig auch auf dem Fußballplatz für Motor Nord Leipzig die Schuhe schnürte.

Erst 1975 zog es Dieter Krein beruflich in die Lausitz nach Cottbus. Er nahm eine Stelle als Abteilungsleiter einer Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) im Energie-Sektor an. Auch sportlich zog es Krein zum großen Cottbuser Verein Energie - jedoch nicht vordergründig zu den Fußballern, sondern der damals noch existenten Sektion Volleyball unserer BSG. Krein wurde Sektionsleiter Volleyball bei Energie und brachte großes Engagement und neue Ideen in den Verein. 1983 wurde er dann Direktor im Kraftwerk Jänschwalde und führte seinen beruflichen Werdegang in der Energie-Wirtschaft fort.

1990 bewarb sich Dieter Krein schließlich für ein Amt im Präsidium des FC Energie. Als Vizepräsident unter den Präsidenten Ulrich Wagner und Rechtsanwalt Ulrich Birke erlebte er die Nachwendezeit hautnah mit und wurde im Dezember 1993 selbst zum Präsidenten gewählt. Gemeinsam mit Manager Klaus Stabach holte er 1994 mit Eduard Geyer den letzten DDR-Auswahltrainer zum FCE und ebnete so den Weg für die Zukunft.

Das sogenannte "Triumvirat", mit Dieter Krein an vorderster Front, schaffte etwas, was noch heute so unglaublich, ja fast magisch anmutet. Krein hatte die nötigen Beziehungen in die Wirtschaft. Er akquierierte Sponsoren und beschaffte die Mittel für das finanzielle Fundament. Auch sorgte er für den Ausbau der Infrastruktur, investierte ins Stadion, ermöglichte die Flutlichtanlage und später auch den Bau der Osttribüne. Sportlich vertraute er ganz und gar Klaus Stabach und Eduard Geyer, die ihrerseits eine fantastische Arbeit ablieferten.

Unter Präsident Dieter Krein erlebte der Verein den Aufstieg aus dem grauen Amateursport in die schillernde Welt des Profifußballs. 1997 stieg man nicht nur in die 2. Bundesliga auf, auch das Endspiel im DFB-Pokal wurde erreicht. Cottbus wurde vor allem auch dank "Macher" Dieter Krein deutschlandweit bekannt. Viele gute Entscheidungen wurden getroffen, nie mehr Geld ausgegeben als zur Verfügung stand. Und aus den geringen Mitteln wurde das Maximum herausgeholt. Energie stand in der öffentlichen Wahrnehmung für Ehrlichkeit, für Fleiß und für zielstrebige, harte Arbeit.

Im Jahr 2000 gelang dann sogar der Sprung in die Bundesliga, in der sich der Verein drei Spielzeiten halten konnte. Dieter Krein gab Interviews, war eines der Gesichter des Vereins und repräsentierte Energie damit so, wie er als Mensch selbst auch ist: offen, ehrlich und authentisch. Denn um ein offenes Wort ist der heute 80-jährige niemals verlegen gewesen. Zwar endete seine Präsidentschaft 2005, als er mit Michael Stein seinen Nachfolger einsetzte - doch die Leidenschaft für Energie ist immer geblieben. Auch heute noch kann man den Ehrenpräsidenten des FCE gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Klaus Stabach bei Heimspielen auf der Tribüne antreffen. Und das häufig auch lautstark und mit markigen Sprüchen. Eben so, wie wir ihn alle kennen und auch schätzen.

Dieter Krein lebt heute in Trebendorf bei Weißwasser, ist verheiratet, hat zwei Kinder und zwei Enkel. Doch selbst als Rentner ist seine Liebe zum aktiven Sport nie gewichten. Von 2006 bis 2018 wagte er sich sogar noch einmal aufs Eis - bei den Chiefs des Eissport Weißwasser spielte er auch hier bis ins hohe Alter auf der Torhüterposition. Selbstredend trifft man Dieter Krein auch jeden Mittwoch bei der Altliga-Mannschaft des FC Energie an, wo er noch immer voller Ehrgeiz aber vor allem mit jeder Menge Spaß die Schuhe schnürt.

(Stand: November 2021)